Illusion of Safety (USA) / Roger Rotor (CH)
Das Erlebnis, 1981 die beiden letzten live-Performances
von Throbbing Gristle zu sehen, veranlasste den Chicagoer Dan Burke,
der sich bis anhin vor allem mit Psychologie beschäftigt hatte,
seine eigenen Experimente mit Sound zu beginnen.
'83 folgten erstelive-Performances, in wechselndem
Line-Up mit bis zu sechs Leuten,darunter früh auch schon mit
dem Gitarristen extraordinaire JimO'Rourke. Mit prozessierten Aufnahmen
live eingespielter Instrumente,mit Samples aus den Medien, von Musikkonserven
und ausAlltagsgeräuschen arbeitend, lag das Gewicht einer Vielfaltverschiedenster
Veröffentlichungen, dem Namen Illusion of Safetyentsprechend,
immer auch im Bereich der Interaktion zwischenmenschlicher Psyche
und Sound, mitunter soziale und politische Themenaufgreifend und
variierend, zum Beispiel staatlichen Terror undFolter.
Dementsprechend kann dieMusik von I.O.S. bisweilen
als düster wahrgenommen werden,obwohl Dan Burke betont, dass
es ihm um eine ästhetischeVerarbeitung und Reflektion menschlicher
Lebensbedingungen geht: EinMittel, sich für die Wirklichkeit
zu wappnen, eine akustischeHerausforderung, die Watte der Illusion
von Sicherheit aus den Ohrenzu nehmen, die Realität in all
ihren beruhigenden undbeunruhigenden Erscheinungen wahrzunehmen,
musikalisch zwischenAmbient, Post-Industrial, Sound-Collage und
Dekomposition,Power-Electronics und Improvisation anzusiedeln. -
Was wiederumaufgeht mit den Aktivitäten von Roger Rotor und
Monoblock B ausZureich, deren Set den Rahmen für Weiteres öffnen
wird ?incl. Visuals by Lightrap Bacson aus Genf & mehr.